Nach einer Pressekonferenz ?ber Personalentwicklung im Internationalen Medienzentrum der APEC hat das Internetportal china.org.cn Kevin Walsh, stellvertretender Vorsitzender der Firma Oracle, einem Softwareriesen mit Sitz in Redwood, Kalifornien, am 17. Oktober in Shanghai interviewt. Die Konferenz hatte den Fortschritt mehrerer Projekte zum Thema, die im Mai auf dem hochrangigen Treffen der APEC bez?glich Personalentwicklung in Beijing ins Leben gerufen wurden. Die Projekte kreisen um eine Internetplattform f?r Schulungen f?hrender Computertechniker aus 21 Mitgliedsstaaten der APEC, insbesondere f?r Entwicklungsl?nder, einen analogen Computerraum, der hilft, Computerwissen und internetbasiertes Wissen zu vermitteln und ein Internetforum f?r Leute aus Wirtschaft, Regierung und Bildung mit dem Ziel des Meinungsaustausches bez?glich der F?rderung von Personalentwicklung. Das folgende Interview hat Guo Xiaohong durchgef?hrt, Korrespondent von china.org.cn auf den APEC-Konferenzen.
china.org cn: „Wie wichtig ist Personalentwicklung f?r Oracle?“
Walsh: „Sehr wichtig, da unsere Gesch?fte auf Wissen basieren. Als Unternehmen ist es wichtig, Wissen auszubauen, nicht nur f?r unsere eigenen Angestellten, sondern auch f?r die Leute, mit denen wir zusammenarbeiten, wie z.B. mit unseren Gesch?ftspartnern. Wenn wir in ein Land gehen, um Gesch?fte zu machen, ist es sicherlich wichtig, dass sich der allgemeine Wissensstand mit der fortschrittlichen Technologie, die wir aufgebaut haben, vereinbaren l?sst. Also gehen diese Dinge Hand in Hand. Wenn eine Person nicht ?ber die entsprechenden Grundfertigkeiten verf?gt, kann Technologie dementsprechend auch nicht produktiv eingesetzt werden. Wenn wir in einem Land arbeiten, wollen wir unsere Technologie zur Verf?gung stellen, das Wissen, das wir erworben haben, teilen und die Leute in jenem Land und jener Wirtschaft dabei unterst?tzen, diese Technologie der spezifischen lokalen Situation anzupassen. Dies erfordert stets einen Prozess des Technologietransfers und ist f?r uns nicht ohne Risiko."
china.org.cn: „Ist das APEC-Programm bez?glich Personalentwicklung, das auf der heutigen Pressekonferenz diskutiert wurde, ein Muss zur ?berwindung der digitalen Spaltung ?"
Walsh: „Darauf gibt es viele Antworten. Auf alle F?lle ist die Bereitstellung praktischer Mittel, insbesondere in Entwicklungsl?ndern, notwendig. Es reicht nicht aus, die Konzepte zu lehren. Es ist genauso wichtig, diese Werkzeuge den Menschen zu m?glichst geringen Kosten zug?nglich zu machen.“
china.org.cn: „K?nnen Sie den chinesischen Unternehmen der IT-Branche in Bezug auf Personalentwicklung einen Ratschlag geben ?“
Walsh: „Ich denke, dass chinesische IT-Unternehmen sehr stark an einer Personalentwicklung interessiert sind. Und ich denke, dass viele Leute in China die Bedeutung des Internets als alternatives Lerninstrument erkannt haben. In China war Lernen viele Jahrhunderte traditionell angesehen und wird von der chinesischen Gesellschaft gesch?tzt. Ich denke, die Herausforderung in der Vergangenheit bestand darin, dass viele Leute keinen Zugang zu Informationstechnologie hatten, aufgrund eines gro?en Hindernisses, n?mlich der Sprache. Aber nun l?sst der Internetprozess eine Art Lernen zu, die f?r das gesamte chinesische Volk wertvoll sein kann. Chinesische IT-Unternehmen erkennen, dass es notwendig ist, von westlicher Technologie Gebrauch zu machen, aber auf eine Weise, die der chinesischen Art, Gesch?fte zu machen, angepasst ist. F?r die F?higkeit des Anpassens muss ein tiefes Verst?ndnis f?r Technologie vorhanden sein. Ich glaube, dass Internettechnologien dabei helfen, diese Probleme durch eine schnellere Anpassung an neue Technologien zu l?sen und dabei die Effizienz der Schl?sselindustrien steigern. Sie verleihen Angestellten und ebenso leitenden Angestellten die Fertigkeit, die Vision oder Kraft zu haben, neue Technologien der speziellen chinesischen Situation anzupassen.“
china.org.cn: "Plant Oracle Investitionen in Westchina ?“
Walsh: „In K?rze werde ich die Gelegenheit zu einem Besuch Westchinas haben, um die Situation in den westlichen Provinzen kennenzulernen. Die Technologie entwickelt sich sehr rasch in China. Ich habe eine Menge ?ber Politik dazu gelernt und m?chte die wesentlichen Formen der Kommunikation, Infrastruktur usw. verstehen.“
china.org.cn: „Welchen Eindruck haben Sie von China als Land, um Gesch?fte zu machen ?“
Walsh: „Wenn ein Unternehmen hierher kommt und wenn es versucht, die chinesische Kultur und die Notwendigkeit der Chinesen zu verstehen, Technologien anzupassen, steht einem Erfolg nichts mehr im Weg. Ich bedauere es, Leute zu sehen, die nach China kommen, und diese Dinge nicht verstehen. Das ist also meine Strategie. Ich widme mit Sicherheit die H?lfte meiner Zeit China und die andere H?lfte den USA. In einer Woche kann ich hin- und herpendeln, um mit Vertretern beider Kulturen Gespr?che zu f?hren und um gemeinsam die besten Ideen zu entwickeln. Ich denke, ich lerne mehr von China. Ellison (Lawrence J. Ellison, Oracles Vorsitzender & Gesch?ftsf?hrer seit seiner Gr?ndung der Firma im Jahre 1977) ist oft in China gewesen und hat dem chinesischen Markt seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet.“
china.org.cn: „Was sind Ihre zuk?nftigen Pl?ne f?r Gesch?fte in China ?“
Walsh: „Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir nach Standorten im Land Ausschau, um zu sehen, was der Markt braucht und wie Oracle reagieren kann. Dieses Jahr beabsichtigen wir, unsere Investitionen in China zu steigern und zus?tzliche Forschungs- und Entwicklungskapazit?ten in diesem Land aufzubauen. Wir exportieren nicht nur Software. Oracle kann auch Projekte durchf?hren, die die gr??te nationale Infrastruktur, wie z.B. den 10. F?nfjahresplan unterst?tzen. F?r nahezu alle dieser Pl?ne und dieser nationalen Infrastrukturprojekte (2001-05), egal ob im Bankensektor, Finanzierung, Fabrikation oder Personalwesen, kann Technologie verwendet werden. Die Herausforderung in China besteht darin, dass es schwierig ist, die Trends in den USA zu verstehen und mit ihnen Schritt zu halten, da die Kommunikation meistens auf Englisch stattfindet. Auch f?r China ist dies f?r die Experten schwierig. Sie k?nnen regelm??ig direkt mit Experten kommunizieren, aber sie m?ssen dazu reisen. Was wir wollen, ist, unsere Technologie nach China zu bringen, um diese mit den Chinesen zu teilen und zu erfahren, wie amerikanische Konzepte der speziellen chinesischen Situation angepasst werden. Wir wollen auch mit hochbegabten chinesischen Ingenieuren zusammenarbeiten, die zu den Besten der Welt z?hlen.“
(china.org.cn/29. Oktober 2001)